Geschichte von Taiko
Auf dieser Seite erfährst du einiges über die Geschichte des Taiko.
Zum geschichtlichen Prozess des TAIKO ist für mich der wichtigste Gesichtspunkt die Entstehung des Lernweges durch die Zusammenführung von Sprache — Bewegung — Klang in einer untrennbaren Einheit, vergleichbar mit der Untrennbarkeit von Körper — Geist — Seele.
Als mit den Buddhisten die große Trommel vor etwa 1500 Jahren nach Japan kam, erlebten die Japaner in den buddhistischen Tempeln, wie der Sprechgesang der Mönche von der großen Trommel verstärkt wurde. Und der Mönch an der Trommel spielte exakt Tempo und Rhythmus des Sprechgesanges mit, da er alle Texte in und auswendig konnte, Sprechgesang und Trommel waren eins. Man kann das bis heute z.B. in Tokio in dem für Publikum geöffneten Zeremonie-Ort einer großen Tempelanlage mitten in der Stadt live verfolgen. Man sieht und hört den Ursprung von TAIKO.
Da Japaner in der Lage sind, Phänomene, die einen gesellschaftlichen Nutzen für die Gemeinschaft bedeuten (Handwerk, Künste, Kampfkünste etc.) auf allen Ebenen der Sinneswahrnehmungen enorm zu perfektionieren, wurde auch der Bildungsweg des TAIKO mit einer perfekten Ergebnisfähigkeit entwickelt. Bei allen Entwicklungen, Spielstilen und Variationen blieb aber der Weg der Kommunikation des Lernens immer gleich. Es gibt im westlichen Kulturraum kein mir bekanntes Klangphänomen, das auf dieser Ebene mit dem TAIKO vergleichbar wäre.
Für mich ist dieser Gesichtspunkt der Kontinuität eines perfekt entwickelten Lernweges das, was mich am nachhaltigsten beeindruckt, und für mich den wichtigsten Aspekt der Entwicklung des TAIKO darstellt.
Die Entwicklung klanglicher Vielfalt im TAIKO und die Einbeziehung anderer Kunstformen in der Gegenwart hat nie dazu geführt, dass der Weg der Vermittlung sich geändert hat. Das Zentrum der Kommunikation und ihrer Wirkungsfähigkeit wird auch weiterhin unersetzbar bleiben, will man die dem Phänomen innewohnende Ergebnisfähigkeit erleben.